
Professionelle Planung als Erfolgsfaktor für Unternehmenstransaktionen
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Im Rahmen von Unternehmenstransaktionen hat die Post-Merger-Phase eine hohe Bedeutung für ein nachhaltig erfolgreiches Gelingen. Wesentliche Gründe für das Scheitern von Unternehmenszusammenlegungen sind häufig in dieser Phase zu finden. Dieser Beitrag informiert über praktische Aspekte, insbesondere im Zusammenhang mit finanziellen Planungsrechnungen und der IT-Systemintegration, deren Beachtung entscheidend zu erfolgreichen Unternehmenstransaktionen beitragen kann.
Aufbau einer Planungsrechnung durch den Käufer
Unterschiedliche Unternehmenskulturen und die Problematik, diese miteinander erfolgreich zu verschmelzen, stellen bei Unternehmenstransaktionen oft eine besondere Herausforderung dar. Neben den grundlegenden umzusetzenden Schritten ist jeweils eine individuelle Verfahrensweise wichtig. Deswegen sollten Chancen und Risiken – und daraus folgend notwendige Schritte – bestmöglich in einer Due-Diligence-Prüfung, einer sorgfältigen Prüfung der Zielgesellschaft, analysiert und in einer integrierten Unternehmensplanung vorgeplant werden. Nach einem Kauf während der Post-Merger-Integration sollten dann unter anderem auch das Rechnungswesen und das Berichtswesen möglichst rasch vereinheitlicht werden, um zeitgerecht alle wichtigen Unternehmensdaten zur Verfügung zu stellen. Jahresabschlüsse, möglichst auch Monats- oder Quartalsabschlüsse, sowie einheitliche Finanzkennziffern bilden die Basis für die weitere Entwicklung und Planung. Gleiches gilt für die Überwachung des Eintritts der erwarteten Synergie-Effekte. Die Erstellung von Planungsrechnungen spielt in Unternehmenstransaktionsprozessen daher eine wichtige Rolle.
Erfolgreiche Vorbereitung der Transaktion durch den Verkäufer
Der Verkäufer eines Unternehmens hat grundsätzlich das Ziel, ein wachstumsstarkes,
ertragreiches Unternehmen zu präsentieren und einen möglichst hohen Wert des zu erwerbenden Unternehmens darzustellen. Weiterhin kann er durch die Darstellung von möglichen Synergien und strategischen Potenzialen in Unternehmensplanungen die zum Verkauf stehende Einheit für einen potentiellen Käufer attraktiver gestalten. Daher gehört eine gut vorbereitete Unternehmensplanung, die in Szenarioberechnungen Chancen und Risiken des zu veräußernden Unternehmens ausführlich darstellt, zu einem professionellen Verkaufsprozess. Je überzeugender der Mehrwert den Interessenten vermittelt werden kann, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Transaktion zu einem attraktiven Preis. Im Rahmen von Unternehmenstransaktionen hat die Post-Merger-Phase eine hohe Bedeutung für ein nachhaltig erfolgreiches Gelingen. Wesentliche Gründe für das Scheitern von Unternehmenszusammenlegungen sind häufig in dieser Phase zu finden. Dieser Beitrag informiert über praktische Aspekte, insbesondere im Zusammenhang mit finanziellen Planungsrechnungen und der IT-Systemintegration, deren Beachtung entscheidend zu erfolgreichen Unternehmenstransaktionen beitragen kann.
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Verifikation der Planungen in der Due-Diligence-Phase
Für den Käufer hingegen ist es wichtig, die durch den Verkäufer vorgelegten Planungsrechnungen auf Herz und Nieren zu prüfen und zu hinterfragen. Da die in der Praxis zumeist verwandten Excel-Planungs-Modelle entweder zu rudimentär geraten oder aufgrund der hohen Komplexität der Planungsmodelle zu fehleranfällig sind, ist es für den Käufer zu empfehlen, stattdessen eine professionelle Planungssoftware einzusetzen. Es wird dadurch eine aufwändige Prüfung der Fehlerfreiheit der Verknüpfungen innerhalb der Teilpläne (Bilanz, GuV, Cashflow-Planung, Personalplanung, Investitionsplanung etc.) vermieden. Auch bei der Prüfung der materiellen Plausibilität der Unternehmensplanungen ist eine professionelle Planungssoftware hilfreich, denn diese ermöglicht es, auf einer gesicherten Grunddatenbasis die Auswirkung der Veränderung verschiedener externer Einflussfaktoren, wie z.B. Preis und Mengenveränderungen im Bereich der Umsatzerlöse oder beim Materialeinsatz, veränderte Personalkosten oder Auswirkungen der Änderung von Produktionskapazitäten, relativ schnell
abzubilden.
Definition der Werttreiber als Grundlage für die Planungsrechnung
Entscheidend für die Qualität einer Unternehmensplanung ist jedoch nicht nur das Planungswerkzeug, sondern auch die Konzeption der Planung. Diese erfordert eine dezidierte Analyse der wesentlichen finanz- und leistungswirtschaftlichen Werttreiber des Unternehmens. Sind diese identifiziert und geplant, so kann die Planungsrechnung auch als Steuerungs- und Überwachungsinstrument für die Integration des erworbenen Unternehmens genutzt werden. Ziel eines solchen Instrumentes ist es, über den kontinuierlichen Vergleich von Soll- und Ist-Daten der wesentlichen Werttreiber die Einhaltung der bei Kauf des Unternehmens gestellten Zielvorstellungen, auch hinsichtlich erwarteter Synergieeffekte, zu überwachen, um bei einer nicht zufriedenstellenden Entwicklung rechtzeitig gegenzusteuern.
Vertrauen schaffen durch professionelle Planung
Durch eine professionelle Vorbereitung der Integration des Zielunternehmens, deren Bestandteil wie dargestellt eine valide Unternehmensplanung sein sollte, kann auch bei weiteren Beteiligten der Transaktion, wie z.B. bei Kapitalgebern und Mitarbeitern, Vertrauen geschaffen werden. Kapitalgeber, die von dem Erfolg der Transaktion überzeugt sind, sei es bei der Bereitstellung von Eigen- oder Fremdkapital, werden
eher bereit sein, Finanzmittel in größerem Umfang und/oder zu besseren Konditionen bereitzustellen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es besonders wichtig, die Mitarbeiter beider involvierter Unternehmen von dem Erfolg der Transaktion zu überzeugen. Mit einem glaubwürdigen, strukturierten Pfad der Integration und klaren Zielvorgaben können die Mitarbeiter optimal motiviert werden, die Integrationsphase mit Engagement und Begeisterung zum Erfolg zu führen.
Integration der IT als kritischer Erfolgsfaktor
Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Arbeitsbereich der Post-Merger-Integration ist der Bereich der IT-Systemintegration. Bei der Zusammenführung verschiedener ERP-Systeme, aber auch anderer operativer IT-Systeme, tauchen Problematiken unterschiedlichster Form auf, die häufig auch in einer Due-Diligence-Prüfung unterschätzt und nicht tief genug betrachtet werden. Dieses zieht oft einen unüberschaubaren Kostenblock hinter sich her. Mängel in der Vorbereitung, der konzeptionellen Durchdringung und in der Projektdurchführung sind die Hauptursachen für scheiternde IT-Integrationen und ziehen für alle Mitarbeiter spürbare Probleme bei der täglichen Arbeit nach sich. Die Folgen sind kostspielig und für Mitarbeiter in weiten Teilen des Unternehmens demotivierend. Daher sollte die IT nicht als Randthema behandelt werden und explizit in sämtlichen Phasen der Transaktion Beachtung finden.
Fazit
Eine professionelle Unternehmensplanung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine Unternehmenstransaktion. Vor diesem Hintergrund sollten Käufer und Verkäufer möglichst frühzeitig im Transaktionsprozess um die Sicherstellung der einzelnen Planungsbestandteile bestrebt sein. Dies gilt insbesondere für die IT-Integration.
Gerne stehe ich für weitere Fragen persönlich zur Verfügung: