Erfahrungsbericht von Lara Dietrich
AUSZUBILDENDE ZUR STEUERFACHANGESTELLTEN UND DUALE STUDENTIN
Lara Dietrich hat im Sommer 2018 ihre Ausbildung zur Steuerfachangestellten begonnen und kombiniert diese mit einem Studium im Fach Steuern und Recht an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Bremen. Dabei überspringt sie entsprechend des Programms das erste Lehrjahr und beginnt ein Jahr später mit ihrem Studium.
Wann haben Sie für sich entschieden eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten in Kombination mit einem Studium zu machen?
Das Interesse für Steuern habe ich schon eine ganze Weile vor meinem Abitur entdeckt. Ich hatte Wirtschaft als Leistungskurs in der Schule. Da haben wir u.a. das Thema Steuern behandelt und das fand ich sehr interessant. Ein darauffolgendes Praktikum bei einem Steuerberater hat mich darin nochmal bestärkt.
Auf der anderen Seite wollte ich auch schon immer studieren. Die Kombination aus Ausbildung und Studium war also ideal für mich. Und die Steuerberaterkammer Bremen hat mir dann FIDES empfohlen.
Haben Sie Sorge wegen der doppelten Arbeitsbelastung von Ausbildung und Studium?
Es ist mir auf jeden Fall bewusst, dass diese Kombination eine größere Arbeitsbelastung darstellt, als wenn ich mich auf eines von beiden beschränken würde. Aber die Berufsschule und die Hochschule haben das gut organisiert und alle Unterrichtszeiten sind aufeinander abgestimmt. Natürlich wird es auch stressige Zeiten geben, aber die Arbeit und das Lernen machen mir total Spaß, sodass ich dem Ganzen positiv entgegenblicke.
In der Berufsschule habe ich noch zwei Mitschüler, die den gleichen Weg wie ich gewählt haben. Gemeinsam holen wir den Stoff des ersten Lehrjahres nach und werden auch zusammen zur Hochschule gehen.
Wie funktioniert das, das erste Lehrjahr zu überspringen?
Es klingt wahrscheinlich dramatischer als es wirklich ist. Ja, man überspringt das erste Lehrjahr und kommt dann in eine Klasse, die schon ein Jahr zusammen verbracht hat. Aber die Klasse hat die anderen beiden dualen Studenten und mich super aufgenommen. In den ersten Wochen konnten wir dem Unterricht noch nicht ganz folgen, aber nach nur kurzer Zeit hatten wir schnell Vieles aufgeholt. Denn es gibt einen extra Unterricht für uns drei, in dem wir den Stoff aus dem ersten Lehrjahr im Schnelldurchlauf vermittelt bekommen haben. Dadurch, dass wir dabei so eine kleine Gruppe sind, kommt man sehr gut voran und kann sofort nachfragen, wenn etwas unklar bleibt. Außerdem hatten wir auch schon die ersten Veranstaltungen in der Hochschule, z.B. einen einwöchigen Crashkurs in Rechnungswesen. Am Ende war wirklich alles sehr gut durchgeplant und aufeinander abgestimmt. Anfangs mussten wir natürlich mehr zu Hause nacharbeiten als die anderen Schüler. Das hat sich jedoch schnell gelegt und man kommt sehr gut mit, wenn man am Ball bleibt.
Wie war der Übergang von „nur“ Schule zu der Ausbildung mit Berufsschule und Praxis?
Ich konnte es mir vor der Ausbildung schwer vorstellen, dass man einen Tag zur Schule geht und am nächsten zur Arbeit, weil es doch zwei total verschiedene Dinge sind. Aber es passt sehr gut zusammen, weil man in der Schule das lernt, was man evtl. schon am nächsten Tag in der Kanzlei braucht.
Meist habe ich dann auch gar nicht gemerkt, dass der Arbeitstag so schnell vergangen ist. Man hat seine Aufgaben, für die man selbst verantwortlich ist. Da verfliegt die Zeit meistens sehr schnell.
Und wie ist der Alltag in der Kanzlei bei FIDES?
Ich habe einen festen Arbeitsplatz und teile mir mein Büro mit einer Kollegin, die ich auch immer ansprechen kann, wenn ich Fragen haben. Aber auch meine Ausbilderin nimmt sich immer sehr viel Zeit, um mir Neues zu erklären und meine Fragen zu beantworten. Wir sprechen regelmäßig über die Inhalte aus der Berufsschule und gehen meine geschriebenen Klausuren zusammen durch.
Ansonsten habe gleich zu Beginn viele Aufgaben bekommen und mit Buchführungen und Steuererklärungen angefangen, obwohl ich natürlich noch nicht so viel wusste. Das war nicht ganz so einfach, aber man kann sich gut daran orientieren, wie etwas im Vorjahr gemacht wurde und sich daran langarbeiten. Es erwartet ja auch Niemand, dass man gleich zu Beginn alles kann und weiß. Ganz im Gegenteil. Alle Kollegen nehmen sich immer sehr viel Zeit und sind super hilfsbereit, wenn es darum geht mir etwas zu erklären.
So wird einem immer wieder etwas Neues zugetraut und man wird an neue Aufgaben herangeführt, die man dann immer eigenständiger und mit mehr Routine bearbeiten kann. Ich habe z.B. mit Buchhaltungen angefangen und bearbeite nun Jahresabschlüsse.
Mit den anderen Auszubildenden bei FIDES habe ich natürlich auch regelmäßig Kontakt. Wir treffen uns einmal in der Woche zur „Azubi-Pause“. Da gehen wir alle zusammen in die Mittagspause und können uns austauschen.
Und was sagt Ihre Familie zu Ihrer Ausbildung und Ihrem Studium?
Da muss ich schon etwas schmunzeln, wenn ich mich daran erinnere. Am Anfang sagten die meisten erst mal: „Oh, Steuern…?“. Aber, wenn sie dann bemerken, wie viel da dahintersteckt, verstehen sie auch, warum mich das Thema interessiert. Und spätestens, wenn ich sage, dass ich neben der Ausbildung auch noch „Steuern und Recht“ studiere, haben die Meisten großen Respekt davor.
Es freut mich auch, dass ich gleich ab dem ersten Tag von Verwandten oder Freunden um Hilfe bei der Steuererklärung gefragt wurde. Natürlich konnte ich nicht von Anfang an alle Fragen beantworten, aber mittlerweile weiß ich doch schon eine Menge. Das ist ein tolles Gefühl.
Danke.