Erfahrungsbericht von Stefanie Stuntebeck
FIDES PARTNER, WIRTSCHAFTSPRÜFERIN
Frau Stuntebeck, Sie sind nun schon seit fast 10 Jahren bei FIDES, richtig?
Ja, richtig. Wenn man meine Zeit als Praktikantin während meines Studiums bei FIDES mitzählt, dann sind die 10 Jahre sogar schon voll. Das Praktikum habe ich während meines Bachelor-Studiums im Fach Wirtschaftsrecht absolviert. Im Anschluss habe ich mich dann direkt auf eine Einstiegsposition beworben.
Welche Aufgaben haben Sie als Prüfungsassistentin übernommen und wie hat sich das über die Jahre gewandelt?
Als Prüfungsassistentin war ich anfangs meist mit Prüfungsteams vor Ort beim Mandanten tätig und habe unter fachlicher Anleitung der jeweiligen Prüfungsleiter bei den Jahres- und Konzernabschlussprüfungen mitgewirkt. Dabei gab es keine festen Teams, je nach Branche, Struktur und Größe des Mandats waren die Größe sowie die Zusammensetzung des Prüfungsteams und auch das von mir zu bearbeitende Aufgabenspektrum sehr unterschiedlich. Mit der Zeit bekam ich dann mehr und mehr Leitungsaufgaben übertragen, durfte mehr Verantwortung für die fachliche Prüfungsdurchführung und auch die Koordination mit den Mandanten übernehmen. Nun bin ich als Partnerin nicht mehr nur für die Jahresabschlussprüfung, sondern für die ganzheitliche Betreuung der Mandate verantwortlich. Dies beinhaltet natürlich auch administrative Aufgaben. Der spannende fachliche Teil bestimmt jedoch glücklicherweise weiterhin den Großteil meines Arbeitsalltags.
Es freut mich sehr, wenn Mandanten mit bestimmten fachlichen Problemstellungen oder Fragen direkt an mich herantreten. Dabei kann es sich um Themen im Bereich der Rechnungslegung, aber auch um steuerliche oder betriebswirtschaftliche Fragestellungen handeln. Natürlich bin ich nicht in jedem Thema die Expertin, aber ich weiß, dass wir für Spezialfragen in allen Bereichen die entsprechenden Kolleginnen und Kollegen im Hause haben, die diese Aufgaben übernehmen bzw. bei der Lösungsfindung unterstützen können.
Die Tätigkeit und die Größe der Unternehmen, die ich betreuen darf, sind sehr unterschiedlich, sodass wir als Prüfungsteam vor Ort unterschiedlichste Prozesse und Strukturen einzelner Branchen kennen- und verstehen lernen. Da sowohl die Mandanten als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen sich laufend verändern, gibt es für uns Prüfer und Berater immer wieder Neues zu lernen. Gerade das ist für mich das Schöne an meinem Beruf.
Haben Sie das Steuerberater- und das Wirtschaftsprüferexamen als große Herausforderung empfunden?
Beide Examina sind sehr anspruchsvoll und es ist sehr viel Zeit und Energie zu investieren. Ich habe insbesondere gelernt, dass es vor allem wichtig ist, sich die Strukturen einzuprägen: Wie ist das grundsätzliche risikoorientierte Vorgehen? Wenn man das einmal verinnerlicht hat, hat man schon sehr viel gewonnen.
Genauso wichtig wie die fachliche Vorbereitung ist allerdings auch die vorbehaltlose Unterstützung aus dem privaten und beruflichen Umfeld während der Prüfungsvorbereitung. Das war bei mir definitiv der Fall.
Wie würden Sie Ihren Arbeitsalltag beschreiben?
Er hat sich auf jeden Fall über die Jahre gewandelt. Anfangs war ich noch meist eine längere Zeit durchgehend beim Mandanten vor Ort und habe mich komplett darauf konzentriert, diesen einen Jahres- oder Konzernabschluss zu prüfen. Aber je mehr Verantwortung ich übernehmen durfte, desto mehr Tätigkeiten waren parallel zu koordinieren. Ich empfinde dies aber nicht als Belastung, sondern genieße vielmehr diese Vielschichtigkeit in meinem Arbeitsalltag.
In den vergangenen Jahren haben wir die Durchführung der Jahresabschlussprüfung mehr und mehr digitalisiert, sodass man auch aus der Ferne bestimmte Dinge gut steuern kann. Ich versuche dennoch, regelmäßig bei den Mandanten vor Ort zu sein, um mich auch persönlich mit dem Prüfungsteam und den Mandanten austauschen zu können. Kommunikation und Interaktion sowohl mit dem eigenen Team als auch mit dem Mandanten sind entscheidend in unserem Beruf.
Wie empfinden Sie die Arbeitsbelastung in Ihrem Beruf?
Ich versuche meine Tage zu strukturieren und mich gut zu organisieren, so dass mich die Vielzahl an Aufgaben überhaupt nicht stören. Im Gegenteil, ich finde es schön, dass jeder Tag anders ist.
Die Arbeit bestimmt einen Großteil meiner Zeit. Ich achte aber auch darauf, möglichst täglich z. B. einen sportlichen Ausgleich zur Arbeitszeit zu schaffen, sodass die Arbeitsbelastung nicht überhandnimmt.